Lions Club Bad Langensalza und Land Thüringen ermöglichen

Instandsetzung der 500 Jahre alten Tafel

 Von Friedemann Knoblich Bad Langensalza.

 

Das Altarbild aus dem Jahr stammt aus der St.-Gangolphi-Kapelle. Das unstete Klima in der Sakristei

des Augustinerklosters hat dem Bild zu schaffen gemacht – die Farbe blätert ab. Foto: Daniel Volkmann

 

 

Das wichtigste mittelalterliche Objekt imFundus des Stadtmuseums von Bad Langensalza kann

nun restauriert werden. Der Lions Club spendete über drei Jahre hinweg jeweils 1000 Euro an

das Museum, um ein Altarretabel aus dem Jahr 1492 zu retten.Die reich verzierte Tafel zeigt fünf

Heiligenfiguren und stammt ausder St. Gangolphi-Kapelle, wo sie bis 1923 stand. „Dank Ihrer

Unterstützung war es möglich, bei der Thüringer Staatskanzlei einen Antrag auf Fördermittel für

das restlicheGeld zu stellen“, sagte Museumsleiterin Sabine Tominski am Montagabend bei einer

Veranstaltung der Lions. „Geld für gemeinnützige Projekte zu sammeln,ist das Ziel der Lions.

Es freut uns sehr, dass das Altarbild nun hergerichtet werden kann“, sagte Wolfgang Lutz,

der Präsident der Lions Bad Langensalza. Anni-Berger-Stiftung sponsort Technik Knappe

4000 Euro und damit weniger als ursprünglich veranschlagt seien insgesamt nötig, um die

Tafel herzurichten. Mit der Zusage vom Land im Gepäck, sollen die Restaurierungsarbeiten im

Frühjahr beginnen.

 

Die Mitglieder des Lions Clubs Bad Langensalza, darunter Präsident Wolfgang Lutz

(links) und Gründungspräsident Rolf Krause. (von links), machten sich am Montag

selbst ein Bild von der Tafel. Foto: Jens Köig

 

Dafür werde die Tafel in eine Werkstatt nach Erfurt geschickt,

informierte Sabine Tominski. Das Hauptproblem ist die abblätternde Farbe. „Auf den Gesichtern, den Gewändern 

und den Sockeln gibt es Fehlstellen.Die Bindung der 500 Jahre alten Farbe zum Untergrund löst sich.

Dieser Prozess muss aufgehalten werden. Lockere Farbschichten werden mit Leim wieder

befestigt oder müssen retuschiert werden“, erklärt sie. Dass sich die Farbe löst, liege an den instabilen

klimatischen Verhältnissen in der Sakristei im Kloster. Die Luftfeuchtigkeit schwanke zwischen unter

40 Prozent und teilweise mehr als 80 Prozent. Um dieses Problem nach der Restaurierung in den

Griff zu bekommen, soll ein Klimagerät für stabile Bedingungen in der Sakristei sorgen. Das Gerät wiederum

sponsort die Anni- Berger-Stiftung. Es ist nicht das erste Mal, dass das Altarbild in die Kur kommt.

Schon 1991 und 2004 gab es Restaurierungen. In den 90ern vor allem wegen Holzwurmbefall.

Damals sei das Objekt in einem schlimmen Zustand gewesen, berichtet Sabine Tominski. Denn seit

den 50er-Jahren sei nichts mehr an dem Objekt gemacht worden. Die Tafel habe nur im Depot gelegen

und sei nicht ausgestellt worden. Nach der Restaurierung und der Wiedereröffnung des Stadtmuseums

soll die Tafel wie schon in den Jahren zuvor öffentlich  zugänglich sein. Sollte die Stadt finanziell dazu in

der Lage sein, sollen die drei unterem Räume für die ständige Ausstellung umgestaltet werden.

Dazu zählen der rechte Ausstellungsraum im Erdgeschoss, die anschließende Sakristei und

die große Halle. Sabine Tominski zufolge sollen dort die Geschichte des Klosters und die mittelalterliche

Stadtgeschichte präsentiert werden. Die große Halle

bleibe der Schlacht bei Langensalza im Juni 1866 vorbehalten.

Foto: Daniel Volkmann | Quelle: Thüringer Allgemeine Zeitung 09.03.2016